Linz, Donnerstag, 1. Mai 2025:
- 10:30 Uhr, Schillerpark, Treffpunkt und Auftaktkundgebung
- 11:30 Uhr, Landstraße, Demo
- 12:00 Uhr, Hauptplatz, Schlusskundgebung
Fest- und Feierveranstaltungen:
- ab 13:00 Uhr, Kapuzinerstraße 36, KV KAPU: 1. Mai Gulasch und Bier
- ab 14:00 Uhr, Melicharstraße, Mai- und Straßenfest der KPÖ
Aufruf zur 1. Mai-Demonstration – Mayday 2025 in Linz
Wir schreiben das Jahr 2025 und unsere Welt, in der wir leben, wirkt krisenhaft, unsicher und zerbrechlich. Unser Planet hat Fieber, Nationalstaaten und Völker führen Krieg gegeneinander und unsere gesamte Gesellschaft ist geprägt von extremer Ungleichheit. Wir leben in einem Wirtschaftssystem, das sämtliche Lebensbereiche einer gnadenlosen Marktlogik unterwirft und uns einem ständigen Wachstumszwang aussetzt, nur um zu funktionieren.
Ein System, das nur sehr wenigen nützt, aber uns allen schadet – das zerstört, auf Konkurrenz beruht und davon profitiert, dass Menschen sich selbst und einander täglich ausbeuten.
Der 1. Mai steht seit jeher für den Zusammenschluss von Menschen, die aufstehen, die ihre Stimme erheben und sich gegen herrschende Zustände wehren. Mayday ist der Tag des Widerstands – für eine andere, bessere Welt. Für eine Welt, in der Kooperation als die wahre Stärke unseres Menschseins erkannt wird. In der wir solidarisch, Seite an Seite, das Leben und all das, was wir täglich zum Leben brauchen, gemeinsam organisieren.
Gleichzeitig erleben wir – nicht zuletzt angesichts weltweiter Wahlergebnisse – eine beunruhigende Realität: Rechte Parteien, mächtige weiße Männer und Faschisten die durch Angst, Spaltung und Falschinformationen eine feindselige Stimmung erzeugen. Ihre Antworten mögen sich unterscheiden, doch sie eint eines: Sie treiben uns auseinander. Sie hetzen Menschen gegeneinander auf, entmenschlichen und verteidigen bedingungslos das Kapital – auch in Europa, mit offener Gewalt, Massensterben im Mittelmeer, Aufrüstung und Krieg.
Wir Linken dürfen nicht müde werden, die herrschenden Verhältnisse zu benennen, das System und seine angeblich alternativlosen Lösungen in Frage zu stellen. Wir müssen das Gefühl der Ohnmacht, das viele kennen, anerkennen – und zugleich Mut machen. Mut, sich einzumischen. Mut, aufzustehen.
Beteiligt euch, erhebt euch – wir gehen auf die Straße, um den Kurswechsel einzuleiten. Die Linke braucht keinen Masterplan, um zu wissen, dass es anders geht. Jede und jeder von uns kennt Alternativen, die zeigen: Eine gerechtere, demokratischere und nachhaltigere Gesellschaft ist möglich. Kooperation und Solidarität sind mutige Schritte in diese bessere Welt. Haben wir den Mut, unsere Ideen laut zu teilen und uns zusammenzuschließen!
- Seien wir mutig: Rüsten wir ab, verhandeln wir Frieden – aktiv und glaubwürdig. Leben wir Neutralität!
- Seien wir mutig: Ermöglichen wir allen ein Leben ohne materielle Angst. Zugang zu Wohnraum, Nahrung, Gesundheit, Mobilität, Bildung und kultureller Teilhabe – das sind Grundbedürfnisse, für die niemand kämpfen müssen sollte.
- Seien wir mutig: Brechen wir patriarchale Strukturen auf – für echte Chancengleichheit und Gleichstellung aller Geschlechter!
- Seien wir mutig: Verkürzen wir unsere Erwerbsarbeitszeit – für mehr Zeit zum Leben.
- Seien wir mutig: Fordern wir unseren Anteil zurück – Vermögens- und Erbschaftssteuern, jetzt!
- Seien wir mutig: Stoppen wir die Investorenmacht, schaffen wir leistbaren Wohnraum und nachhaltige Bausubstanz – ohne das Klima weiter zu zerstören.
- Seien wir mutig: Verknüpfen wir Umweltschutz mit Systemkritik – denn Klimagerechtigkeit braucht Systemwandel!
- Seien wir mutig: Kämpfen wir für eine Gesellschaftsordnung, wo die Bedürfnisse der Vielen vor den Profitinteressen der Wenigen stehen!
- Seien wir mutig: Sehen wir unser Gegenüber – unabhängig von Pass, Herkunft oder Klasse – als Menschen mit Fähigkeiten, Stärken und einzigartiger Geschichte.
Antifaschismus, Antirassismus und Solidarität
– das sind unsere Grundpfeiler. Sie geben uns die Kraft und den Mut, für eine bessere Welt zu kämpfen.
Der 1. Mai ist unser Tag!
(Linz, März 2025)